Als Tierarzt lernt man die Weihnachtszeit fürchten.

Immer vor Weihnachten füllen wir Tierärzte einen besonderen Teil unserer Arzneivorräte auf: Alles was man so bei bestimmten Vergiftungen braucht….

Waren es in früheren Jahren noch meist Vergiftungen durch Kakao im Kuchen und in der Schokolade (Krampfanfälle) oder durch Rosinen (Nierenversagen), so ist es neuerdings durch einige Modeerscheinungen noch schlimmer geworden:

 

Um Zucker und Kalorien einzusparen, verwenden inzwischen viele Leute beim Backen Xylit (Xylitol), einen natürlichen Stoff der z.B. aus Birkenrinde gewonnen wird.

Dieser Birkenzucker ist für uns Menschen (und auch Katzen) kein Problem, aber für Hunde ist er leider extrem giftig.

Schon eine geringe Menge Birkenzucker verursacht beim Hund eine starke Insulinfreisetzung, daher entsteht tödlicher Unterzucker im Blut. (Wie ein Diabetiker, dem man viel zu viel Insulin gespritzt hat).

Zittern, neurologische Probleme, Torkeln, Zusammenbruch.

Selbst wenn der Hund mittels Intensivmedizin diese erste Phase überlebt droht noch immer Leberversagen als tödliche Folge.

Xylit/Birkenzucker hat also in einem Haushalt mit Hund nichts zu suchen. Wenn Sie als Hundehalter Zucker einsparen wollen, so süssen Sie einfach mit Erythrit oder Stevia.

 

Auch Macadamia-Nüsse sind in den letzten Jahren immer häufiger eine Vergiftungs- und auch Todesursache bei Hunden. Manche Hunde sind sehr empfindlich und schon wenige Nüsse können dann tödlich sein. Symptome sind Blässe, Schwäche, Erbrechen, Torkeln, Zittern, Fieber, Bauchschmerzen, Lähmungen.

 

Sollte Ihr Hund doch einmal etwas gefressen haben oder sollten Sie es auch nur vermuten: Gehen Sie bitte SOFORT zum Tierarzt.

Wenn sie gleich nachdem er etwas gefressen hat zum Tierarzt fahren, kann die Vergiftung durch schnelle einfache Behandlung verhindert oder zumindest abgemildert werden.

Wenn Sie erst lang abwarten, ob Ihr Hund denn Symptome bekommt, dann ist es zu spät. Viele dieser Hunde sterben trotz aufwendiger Intensivmedizin.